René Esterbauer nach schwerem Sturz außer Gefecht
Supermoto-Staatsmeister will aber noch heuer Comeback feiern
Im ersten Rennen der Saison gewinnt man keine Meisterschaft. Aber man kann alles verlieren. Alles verloren hat auch Supermoto-Staatsmeister René Esterbauer: Ein schwerer Sturz und schwere Verletzungen haben den 25-jährigen massiv entschleunigt. Eine mehrmonatige Zwangspause steht ihm bevor.
Ärztliche Kunst in EsterPOWERS Arm
15 Schrauben, zwei Platten und jede Menge Draht. Der linke Arm Esterbauers sieht aus wie das von einem Baugerüst umgebene Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Ried. Dort wurde der regierende Supermoto-Staatsmeister in der Klasse S1 noch am Wochenende von Oberarzt Dr. Erwin Aschauer und seinem Team erfolgreich operiert.
„Ich trage jetzt ein Vorzeigebeispiel ärztlicher Kunst mit mir herum. Und es wurden nur feinste Tuningteile verwendet – alles aus Titan“, ist der Student der FH Kufstein um eine lockere Umschreibung bemüht. Denn die Diagnose war ernst: Trümmerbruch des linken Ellbogens sowie des Ober- und Unterarms.
Comebackgedanken wenige Tage nach der OP
Selbst für einen pfeilschnellen Mann wie Esterbauer bedeutet das eine mehrmonatige Zwangspause. Damit hat er sich schon abgefunden. Aber Esterbauer wäre nicht EsterPOWER, würde er nicht wenige Tage nach der Operation schon vom Comeback reden: „Melk wäre super. Das ist Ende September das letzte Rennen der Saison und meine Lieblingsstrecke, wo ich mir im Vorjahr auch den Staatsmeistertitel geholt habe.“ Unter der Aufsicht der Rieder Ärzte und Therapeuten wurde auch schon mit einer leichten passiven Bewegungstherapie begonnen.
Projekt Titelverteidigung ist abgehakt
Passiert ist Esterbauers schwerer Crash im Qualifying für den ersten Supermoto-Staatsmeisterschaftslauf in Wildenau (OÖ). „Ich war heuer zu Saisonbeginn so gut drauf wie noch nie. Schließlich wollte ich ja meinen Titel verteidigen“, so Esterbauer. Nach seiner vierten Qualifying-Runde lag der Staatsmeister auf Startplatz 4. „Ich hatte aber noch einige Reserven und wollte die Pole. Also habe ich ordentlich eingeschenkt. Kurz vor dem Ziel hat das Hinterrad beim Anbremsen einer Kurve einen leichten Schlag bekommen. Das hat ausgereicht, um das Motorrad für den Bruchteil einer Sekunde instabil werden zu lassen. Dann war da ein Strohballen. Da bin ich mit dem Lenker hängen geblieben und bin in eine Streckenbegrenzung aus Holztafeln eingeschlagen. Nur ist mir leider mein Motorrad gefolgt und hat mich voll getroffen. Vor allem am linken Arm.“
K.O. nach kapitalem Einschlag
Esterbauer wollte nach dem kapitalen Einschlag sogar weiterfahren. Beim Aufstellen des Motorrades hat er aber gleich bemerkt, dass etwas nicht so ist wie es sein soll. „Ich bin zum nächsten Streckenposten und habe ihn gebeten, mir aus der Lederkombi zu helfen. Weil wenn der Arm anschwillt, kommt man da eher schwer raus. Das haben wir gemacht. Was dann war, weiß ich nicht. Da habe ich keine 100-prozentige Erinnerung mehr.“